Anatomie des Knorpelgewebes -
Dr. Michael Lehmann

Funktionen des Knorpels

Knorpel ist ein extrem hochwertiges Gewebe, das alle großen Gelenkflächen des Menschen überzieht. Zum einen werden damit hohe Belastungen äußerst wirkungsvoll abgefedert, zum anderen ermöglicht das Knorpelgewebe im Zusammenspiel mit der Gelenkflüssigkeit ein präzises Gleiten der Gelenkflächen, wodurch exakte Bewegungsabläufe überhaupt erst möglich werden.

 

Knorpelgewebe besteht aus Knorpelzellen und der so genannten Interzellularsubstanz, die bei jungen Menschen einen Wasseranteil von über 60 % aufweist und reich an Kollagenfasern bzw. Hyaluronsäure ist. Diese Interzellularsubstanz ist maßgeblich für die besonderen mechanischen Eigenschaften des Knorpelgewebes verantwortlich.

 

 

Warum heilt Knorpel so schlecht?

Knorpelgewebe besitzt extrem schlechte Selbstheilungsfähigkeiten. Das liegt daran, dass der Gelenkknorpel im Unterschied zu vielen anderen Gewebearten keine Blutgefäße enthält. Das Blut kann also keine Zufuhr von Nährstoffen übernehmen. Die Nährstoffversorgung erfolgt fast ausschließlich über die Gelenkflüssigkeit, die jedoch nur langsam in das Knorpelgewebe diffundiert. Durch Be- und Entlasten von Gelenken verbessert sich die Nährstoffversorgung der Zellen.

 

 

Gefahr einer Arthrose

Kleine Schäden ab zwei Millimeter können sich langfristig ausweiten, da die Zellen nach und nach absterben. Auf diese Weise kann aus kleinsten Knorpelschäden eine Abnutzung des Gelenks, die sogenannte Arthrose entstehen.