Hüftarthrose - Dr. Michael Lehmann

Was ist eine Hüftarthrose?

Die Hüftarthrose (Coxarthrose) umfasst alle degenerativen Erkrankungen im Bereich des Hüftgelenks und tritt besonders im fortgeschrittenen Alter auf. Normalerweise sorgt ein glatter Knorpelüberzug der Gelenke für einen reibungslosen Bewegungsablauf. Bei einer Arthrose weist dieser Gelenkknorpel jedoch massive und großflächige Schäden auf oder ist unter Umständen komplett zerstört.

 

Typische Ursachen einer Hüftarthrose sind z. B. jahrelange Über- und Fehlbelastungen des Gelenkes, Stürze auf die Hüfte oder Alterungsprozesse des Knorpels, die anlagebedingt auftreten können.

Die häufigste Ursache für eine Hüftarthrose bei Männern ist das Cam-Impingement. Dies bedeutet, dass es zu einem unerwünschten Kontakt zwischen dem Schenkelhals und dem Gelenkknorpel der Pfanne aufgrund der fehlenden Ausformung der Hüftkopf- und Schenkelhalskontur kommt. Wird das Impingement oder die Knorpelverletzung nicht behoben, sind Folgeschäden wie eine Arthrose vorprogrammiert.

 

 

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Stufen der Hüftarthrose - Dr. Michael Lehmann

 
 

Symptome der Hüftarthrose

Anfangs spüren Betroffene einen leichten Spannungsschmerz und eine Steifigkeit im Gelenk oder im Bereich der Leiste. Hinzu kommen Anlaufschmerzen und Schmerzen unter Belastung. Die Schmerzen können schnell voranschreiten und zu einer Bewegungseinschränkung führen. Ruhebeschwerden und zunehmende Bewegungseinschränkungen sind Symptome einer fortschreitenden Arthrose.

 

Wichtig: Arthroseschmerzen sollten immer ernst genommen und auf keinen Fall voreilig als unveränderbar akzeptiert werden. In vielen Fällen lassen sich mit einer durchdachten Therapie deutliche Erfolge erzielen.

 

 

Therapien bei Hüftarthrose

Sind die konservativen Behandlungsmöglichkeiten bei einer Hüftarthrose bereits ausgereizt, muss ein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden. Man unterscheidet schonende arthroskopische Verfahren oder in schweren Fällen auch die Implantation eines Kunstgelenkes (Hüft-Prothese).

 

Je nach Arthrosestadium kann ein Gelenkdebridement (Gelenktoilette) für eine deutliche Linderung sorgen. Dabei werden mobile Knorpelareale geglättet, die hochentzündlich veränderte und kontrakte Gelenkkapsel entfernt sowie knöcherne Anbauten abgetragen. Mit einer anschließenden Spülung des Gelenkes werden zudem winzige Abriebpartikel entfernt, die ansonsten wie Sand im Getriebe die Reibung im Gelenk erhöhen können.

 

Um die Knorpelneubildung anzuregen, kann bei kleineren Defekten eine Abrasionsarthroplastik sinnvoll sein. Bei diesem Verfahren wird der Knorpel bis zur blutführenden Knochenschicht abgefräst. An der behandelten Stelle bildet sich ein Blutkuchen, in dem Stammzellen enthalten sind. Aus ihnen werden innerhalb weniger Wochen Knorpelfasern gebildet, die den Defekt ausfüllen können.

 

Ein ähnliches Verfahren ist die Microfracture-Technik, bei der ebenfalls Stammzellen eingeschwemmt werden. Allerdings kommen dafür im Unterschied zur Abrasionsarthroplastik Bohrlöcher zum Einsatz, die auch noch bei größeren Knorpeldefekten gesetzt werden können.